Fritz Ernst Siegfried Steinhage

1908 | ⠀geboren in Bochum |
1933 |
Arbeitsdienst in Nettelstedt bei Lübbecke (junge Männer wurden im Nationalsozialismus zu einem sechs- oder mehrmonatigen unentgeltlichen Arbeitseinsatz verpflichtet.) |
1935-1938 | Studium an der Folkwang Schule in Essen |
1939 | Anstellung im Ruhrlandmuseum in Essen (heute: Ruhr Museum) |
1939 | Tätigkeit im Ruhrsiedlungsverband Essen |
1939 | Eheschließung mit Agnes Vink |
1939 | Umzug nach Danzig, Graphiker im Reichsbauamt Danzig |
1940 | Einberufung zum Kriegsdienst; als Sanitäter tätig |
1942 | Kriegsdienst in Russland (Verwundung) |
1942 | Kriegsdienst in Afrika |
1943 | Kriegsgefangenschaft in Tunis und Algier, Afrika |
1944 | Kriegsgefangenschaft im Camp Jos. T. Robinson, Arkansas, USA |
1946 | Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft |
1947 | Selbstständiger Künstler, Maler und Graphiker, Dozent für Kunst an der Volkshochschule Kleve/ Niederrhein |
1955 | Anstellung beim Finanzbauamt in Weeze |
Seit 1956 | Selbständiger Künstler, Maler und Graphiker |
1991 | Tod seiner Frau Agnes Steinhage |
1996 | verstorben in Kalkar |
Fritz E.S. Steinhage war:
- Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler Nordrhein-Westfalen (BBK NW) seit 1949 und im Wirtschaftsverband Bildender Künstler Nordrhein-Westfalen (WBK NW) seit 1950.
- Mitbegründer des 1947 zusammen mit Hanns Lamers und Walther Brüx gegründeten Niederrheinischen Künstlerbund. Hanns Lamers und Walther Brüx hatten 1936 die „Künstlergilde Profil“ gegründet, die nach dem 2. Weltkrieg in den Niederrheinischen Künstlerbund überging.
- Mitglieder zur selben Zeit waren unter anderen die Künstler-Kolleginnen und Kollegen: Hanns Lamers & Walther Brüx als Mitgründer, Joseph Beuys (1947-1955), Resi Fleischhauer, Bernd Schulte, Alfred Sabisch, Hermann Teuber, Paul Theissen. Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Niederrheinischer_K%C3%BCnstlerbund (abgerufen 25.01.2021).
- Eng befreundet war er mit dem Klever Fotografen Fritz Getlinger, der mit der Kunstszene in Kleve stark vernetzt war: https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Getlinger (abgerufen 25.01.2021).
Kunst-Ausstellungen:
Fritz E.S. Steinhage beteiligte sich an den jährlich stattfindenden Ausstellungen des Niederrheinischen Künstlerbundes im Haus Koekkoek in Kleve. Bei diesen Kunstausstellungen verkaufte er auch Bilder an das Unileverhaus Hamburg. Außerdem stellte er seine Kunst aus in der Kreissparkasse Kleve (1968 und 1971), in der Städtischen Museums-Galerie in Wesel (1981), in der Zentralbibliothek Moers und in der Kalkarer Mühle 1997.
Seine Arbeit:
Seine Kunstwerke besteht aus Aquarell- und Ölbildern, Zeichnungen, Graphiken, Holz- und Linolschnitten und Lithographien. Anders als andere Künstler hat er nicht einen für ihn typischen Stil herausgearbeitet und verfeinert, und nicht nur eine bestimmte Technik angewandt. Er verwendete und experimentierte mit verschiedenen Materialien und Techniken: Tusche, Kreide, Aquarell, Öl, Linol- und Holzschnitt und Lithographie.
Fritz E.S. Steinhage wandte sich immer wieder neuen Sujets zu: Neben Landschaftsaquarellen vom Niederrhein, fertigte er Portrait-, Personen und Tierstudien sowie Graphiken (u.a. auch als Auftragsarbeiten für Unternehmen und Privat-personen). Er malte klein- und großformatig in Aquarell und Öl, gestaltete Wandmalereien z.B. 1954 in der Johanna-Sebus-Grundschule in Rindern (damals Katholische Volksschule).
Er erlebte den ersten Weltkrieg als Kind, wurde im 2. Weltkrieg zum Kriegsdienst eingezogen und verwundet, sein Elternhaus wurde zerbombt. Dabei kam sein Vater ums Leben, seine Mutter überlebte den Bombenangriff schwer verletzt. Mit eigenen frühkindlichen Nah-Tod-Ereignissen und der ihm widerfahrenen Todesnähe im Krieg setzte er sich künstlerisch in seinen Werken auseinander.
Außerdem beschäftigten ihn politische und gesellschaftliche Themen seiner Zeit und er ver-arbeitete Ereignisse, die ihn bewegten, in seiner Malerei, zum Beispiel den 2. Weltkrieg, seine Kriegsgefangenschaft (in Aquarellen und Zeichnungen), den Bau der Atombombe (in Lithographien).
Über seine Arbeit als Künstler sagte er:
„Für einen Künstler ist Kunst keine Beschäftigung, sondern seine Ausdrucksweise. Ein Künstler muss künstlerisch tätig sein. Er kann nicht anders.
Künstlerisch tätig zu sein, ist eine permanente Auseinandersetzung mit sich selbst und der Umwelt. Ein Ergebnis solcher Auseinandersetzung ist das fertige Kunstwerk. Als Künstler geistige Impulse zu geben mit Material, Form und Farbe und diese zu entmaterialisieren, das ist mein Bemühen in meiner künstlerischen Tätigkeit.“